Entscheidungen

Ent-scheidung ich liebe mittlerweile diese Wortbetrachtungen.
Wann hast Du das letzte Mal eine Entscheidung getroffen?
Wie ist es dir damit ergangen?
Wann weißt Du, ob Du eine „richtige“ Entscheidung getroffen hast?
Woran machst Du es fest ob deine Entscheidung richtig oder falsch war?
Wann bekommt eine Entscheidung den Stempel: „prima, genau richtig“ und wann bekommt sie den Stempel: „shit, das war eine falsche Entscheidung“?
Wer trifft bei dir die Entscheidungen?
Dein Verstand? Deine Intuition oder dein Bauchgefühl?

Wie wir mittlerweile ja alle wissen, „funktionieren“ wir zu ca. 95% aus dem Unterbewusstsein. Dann könnte es ja eventuell auch bedeuten, dass wir unsere Entscheidungen ebenfalls aus dem Unterbewusstsein treffen, oder?
Was bedeutet das denn nun genau?
Unser Unterbewusstsein ist so ein bisschen vergleichbar mit einer Computerfestplatte. D.h. wir haben unser Unterbewusstsein im Laufe der Jahre mit bestimmten Programmen „gefüttert“. Alles, was wir an Erfahrungen gemacht haben, alles was wir erlebt haben, alles was wir von unseren Eltern abguckt haben, wurde mit dem Stempel „Freude“ oder „Schmerz“ abgespeichert. Und somit ist alles auf eine bestimmte Art und Weise einer Bewertung unterlegen. Dieses ist natürlich auch total individuell, so kann beispielsweise ein Langstreckenflug eine schlechte Bewertung bekommen oder eine gute – je nachdem, welche Erfahrung damit gemacht wurde.

Nun sorgt unser Unterbewusstsein natürlich dafür, dass wir diese Bewertungen und Ansichten in die Gegenwart transportieren – frei nach dem Motto: Die Erfahrung habe ich gemacht, also ist das so. Das bedeutet, dass wir demnach auch Entscheidungen treffen, die immer wieder unserer Erfahrungen heraus resultieren. Also Entscheidungen, die getroffen werden aus unseren Ansichten und Glaubensmuster. D.h. die Ergebnisse sind dann auch in gewisser Art und Weise ähnlich. Wenn ich mit meinen Ergebnissen zufrieden bin, dann ist das auch keine Problem. In der Regel stehen wir bei Entscheidungen ja oftmals vor der Herausforderung, mal etwas anders zu machen, was natürlich aufgrund unserer bespielten Festplatte dann vielleicht gar nicht so leicht ist.

Ich mach dazu einfach ein ganz simples Beispiel, da ähnliches gerne in meiner Praxis vorkommt:
Tom, 21, studiert seit 3 Semestern Jura, war aber das letzte Semester so gut wie nicht in der Uni, da er eigentlich keine Lust auf das Jurastudium hat. Nun quält er sich und weiß nicht so genau, was er machen sollen – im Zweifel studiert er einfach zu Ende, dann hat er wenigstens einen Abschluss. Schließlich hat er gelernt, dass es wichtig ist einen Abschluss zu haben. Mit viel Pech bekommt er einen Job als Jurist und geht jeden Tag zur Arbeit, obwohl er so gar keine Lust dazu hat – weil eigentlich wollte er Handwerker werden, in Frankreich kleine Gästehäuser vermieten und eine Surfschule eröffnen ☹

Was war passiert? Tom hatte gelernt, dass studieren ein wesentliche höheren Stellenwert hat als eine Handwerkerausbildung. Seine Freunde studierten Medizin und Jura, da musste er doch mithalten. Und schließlich wollte er seine Eltern auch nicht enttäuschen und außerdem glaubte er auch nicht so richtig an sich selber…….

Zum Glück war Tom genau in der Zeit bei mir und wir könnten einige Ansichten und Glaubensstrukturen hinterfragen, manches durfte auch einfach gehen und so konnte er nachher eine Entscheidung treffen aus dem eigenen Selbst heraus und nicht auf Grundlage seinen limitierenden Glaubensätzen auf der Festplatte.

Glaubst Du, du würdest an der ein oder anderen Stelle anders entscheiden, wenn Du Deine limitierenden Glaubensmuster aufgelöst hättest?

Aus eigener Erfahrung kann ich ein Lied davon singen, was es heißt, Entscheidungen aus meinen Mustern heraus zu treffen. Rückblickend kann ich heute sagen, dass ich teilweise Entscheidungen getroffen, bei denen mir meine Intuition im tiefsten Innersten bereits sagte, dass es nicht das richtige ist, aber meine Muster waren so dominant, dass ich mich nicht darüber hinwegsetzen konnte oder wollte. Ich glaube, dass unser Verstand an der ein oder anderen Stelle uns bei wichtigen Entscheidungen eher im Weg steht. Entweder er vergleicht mit alten Erfahrungen, dass kann er wirklich gut oder er hat Angst, weil wir etwas neues ausprobieren wollen. Etwas Neues macht unserem Gehirn immer Angst. Das ist sozusagen sein Job. Aber es gibt heute keine Säbelzahntiger mehr!
Und deshalb dürfen wir auch mal Entscheidungen treffen, die uns aus der Komfortzone rausholen. Das fällt uns natürlich wesentlich leichter, wenn wir all unsere limitierenden Glaubensmuster losgelassen haben.
Wirklich klare Entscheidungen können wir treffen, wenn wir emotional frei sind!